Im Garten Gethsemane

Im Garten Gethsemane
Nach dem Essen wollte Jesus hinaus und wir folgten ihm. Wir gingen aus Jerusalem hinaus zum Ölberg. Ich war noch ganz durcheinander und überlegte fieberhaft, wie ich verhindern könnte, dass man Jesus gefangen nimmt. Ich wollte gern mit ihm und allen fortlaufen. Gerade als ich vorschlagen wollte, dass wir uns verstecken sollten, drehte sich Jesus um und sagte uns, dass wir ihn alle noch in dieser Nacht verlassen würden! Ich wurde wütend! Das war unvorstellbar. Ich wollte mit ihm davon, ich war sicher, dass ich niemals von seiner Seite weichen würde und das rief ich auch aus! Aber Jesus behauptete sogar, dass ich ihn nicht nur verlassen würde, sondern, dass ich noch ehe der Hahn am Morgen krähen würde, dreimal abstreiten würde, ihn zu kennen! Ich wurde noch wütender und rief einige Male „NEIN, NEIN, alle, aber nicht ich!“ Auch die anderen bestritten es.
Jesus schaute nur traurig und ging in den Garten Gethsemane hinein. Unter einem Baum bat er uns auf ihn zu warten. Er selbst ging noch weiter in den Garten hinein um zu beten. Johannes, Jakobus und mich rief er zu sich, wir sollten unter einem Ölbaum wachen. Jesus zitterte am ganzen Körper und sprach: „Wartet hier und wachet mit mir!“ er ging noch weiter in den dunklen Garten hinein und ich hörte ihn ein wenig später beten. Er muss große Angst gehabt haben, denn ich hörte ihn weinen und Gott um Rettung bitten.

Ich begann auch zu beten, aber ich war so müde. Und ich schlief ein. Wach wurde ich durch Jesu Worte. Er rief mich und fragte, ob ich denn nicht einmal eine Stunde mit ihm wachen könne? Ich kann, dachte ich und begann wieder zu beten. Jesus ging erneut in die Dunkelheit. Ich hörte erneut, wie er Gott anrief, den er Vater nannte. Ich Trottel schlief erneut ein. Jesus war ganz allein. Ich war ihm kein Tröster…
Ich weiß nicht, wie lange wir geschlafen haben. Irgendwann weckte er uns mit den Worten: „Es ist Zeit!“

Meditation

Jesus zieht sich zurück. Die Zeit verrinnt. Bald ist es soweit.
„Lass diesen Kelch an mir vorrübergehen!“ Jesus zweifelt an seiner Kraft. Jesu Freunde schlafen immer wieder ein. Jesus wacht allein. In größter Angst und Not, betet Jesus zu Gott. Zwischen Hoffen und Bangen kniet er auf der Erde und legt sich in Gottes Hand. „Dein Wille geschehe!“

 

Was legen Sie in diesen Tagen in Gottes Hand?

Was hoffen Sie?

Was macht Ihnen Sorge? Was Angst?

 

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