Gemeinde / Historie

Jubiläum 2011: 50 Jahre Simeon

Die Anfänge der Simeon-Kirchengemeinde

50 Jahre Simeon!
Unsere Kirche hatte im Jahr 2011 ein stolzes Alter erreicht hat. Ein Blick in die Geschichte offenbart Interessantes und Kurioses:
Am 13. Mai 1947 wurde in Bramfeld ein zweiter Pfarrbezirk nördlich der Osterkirche errichtet; er umfasste das sogenannte Gebiet „des Stühms“.
Seelsorgerlich betreute diesen Bezirk Pfarrer Carl-Heinz Renzing (1950 – 1951, 1. Pfarrstelle). Politisch gehörte das Gebiet zu Hamburg, kirchenrechtlich zu Schleswig-Holstein.
Die erste Predigtstätte wurde in der Sandstraße 34, im Gasthaus Willmann (Inhaber Hr. Engel) eingerichtet, aber bereits nach wenigen Monaten wieder aufgegeben. Die Zelle des kirchlichen Lebens „im Stühm“ bildete eine Bibelstunde im Hause Ostrzenski in Farmsen, Bramfelder Weg 110 (heute Swartenhorst 53).
Auf Pastor Renzing folgte 1952 Pastor Heinrich Steenbock. Er blieb bis 1970. Auf dem Grundstück des neuen Friedhofes in der Berner Chaussee 58 wurde das erste Pfarrhaus mit Predigtsaal gebaut und 1953 eingeweiht. Der Architekt war Walter Ahrendt aus Volksdorf, der bereits die Kirche am Rockenhof gebaut hatte.

Vor allem durch Zuzug verstärkte sich das kirchliche Leben in Bramfeld Nord und der kleine Saal in der Berner Chaussee reichte bald nicht mehr aus.
Am 15. Dezember 1954 hatte die Gemeinde vorsorglich ein Grundstück von 3.400qm Am Stühm-Süd von der Hansestadt Hamburg gekauft.
Am 4. Dezember 1958 wurde dann der Bau einer Kirche beschlossen. Der Plan von Architekt Horst Petersen aus Hamburg überzeugte und wurde am 22. April 1959 angenommen. Für die Kirche waren 350 Sitzplätze. Architekt Petersen veranschlagte die Kosten auf 400.000 DM.

Der Bauplatz wurde später noch einmal um 2.390 qm auf insgesamt 5.790 qm erweitert. Der Kostenvoranschlag erhöhte sich auf 453.731 DM.
Für weitere 250.000 DM sollten neben der Kirche ein Gemeindehaus, eine Pastorenwohnung und eine Küsterwohnung entstehen. Am 1. Januar 1960 wurde ein neuer Pastor auf die 2. Pfarrstelle in Bramfeld Nord berufen: Siegfried Knobbe. Am 10. April erfolgte seine offizielle Amtseinführung durch Propst Peter Hansen Petersen und zugleich die Grundsteinlegung für die Kirche, die noch keinen Namen hatte.

Am 3. Advent, dem 17. Dezember 1961 (und nicht – wie jahrelang angenommen - am 1. Advent!) wurde die Kirche Am Stühm-Süd geweiht. Sie erhielt aber erst ein Jahr später auf Beschluss des Kirchenvorstands den Namen Simeonkirche. Die Keramik an der Altarwand stammt von Frau Lehmann aus Hamburg-Rissen. Die Fenster der Kirche schuf Maler und Designer Werner Möller. Die Kosten dafür verdoppelten sich von 25.000 auf 51.000 DM.

Die Vollendung der Simeonkirche markiert das Ende der Amtszeit von Pastor Siegfried Seeler (Osterkirche), der am 1. Advent 1962 verabschiedet wurde. Pastor Steenbock war zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender des Kirchengemeindeausschusses.

Bramfeld hatte zu dieser Zeit rund 50.000 Einwohner, auf den Seelsorgebezirk Simeon-Nord entfielen 8.892 Einwohner. Davon waren 6.476 (72,3%) evangelisch und 554 (6,2%) römisch-katholisch. Simeon-Süd zählte 9.397 Einwohner, davon waren 6.897 evangelisch (73,2%) und 672 katholisch (6,3%).
1961 wurde das Theodor-Fliedner-Heim mit 100 Plätzen eröffnet. Die Leitung hatte Diakon Schübel (bis 1969).

Die Gesamtkirchengemeinde Bramfeld wurde am 1. Oktober 1967 in die vier noch bestehenden selbständigen Gemeinden Martin Luther King, Thomas, Oster und Simeon geteilt, die sich freiwillig in einem Kirchengemeindeverband wirtschaftlich zusammenschlossen. Die Simeongemeinde hatte ebenso wie die drei anderen einen eigenen Bezirksausschuss mit weitgehend selbständigen Beschlussvollmachten. Die Ausschüsse erhielten dann im selben Jahr die Bezeichnung Kirchenvorstand.

In dieser Zeit stieg die Zahl der Pfarrstellen an der Simeonkirche von 2 auf 4. Die Pastoren Heinrich Busse (3. Pfarrstelle) und Johannes Werner (4. Pfarrstelle) verstärkten das Team Steenbock/Knobbe.

1963 wurde in Simeon erstmals eine Gemeindeschwester, Frau Petra Gerholz, hauptamtlich eingestellt. 1966 begann die Arbeit an einem Gemeindebrief. Einzelne Kirchenälteste übernahmen den neu eingeführten Lektorendienst.

Fräulein Waltraut Reichart arbeite als Kirchenmusikerin seit 1953 in der Gemeinde. Kantor war ab 1.11.1965 Herr Maczewski.
Durch weiter steigendes Kirchensteueraufkommen – vor allem durch Neubauten - Siedlung Karlshöhe- und Zuzüge – wurde jetzt auch an die Errichtung eines Kindergartens in der Siedlung Karlshöhe gedacht.

Quellen: „Bramfeld“ von Siegfried und Ingrid Seeler; ein historischer Text von Hr. Gustav Jürgensen (Mitglied des Kirchenvorstands der Simeongemeinde)

 

Pastorinnen und Pastoren in der Simeongemeinde

 

Pastor Carl-Heinz Renzing Januar 1949 - Dezember 1951
Pastor Hellmuth Steenbock Mai 1951 - Oktober 1970
Pastor Siegfried Knobbe April 1960 - September 1984
Pastor Heinrich Busse November 1963 - Oktober 1965
Pastor Johannes Werner Mai 1966 - Mai 1985
Pastorin Edda Groth Mai 1967 - November 1974
Pastor Gundolf Semmler Mai 1971 - Mai 1972
Pastor Helmut Frenz Juni 1976 - Oktober 1976
Pastor Alfred Grosnick April 1977 - März 1981
Pastor Gottfried Meyn Mai 1978 - Juni 1999
Pastor Matthias Hartenstein November 1982 - September 2003
Pastor Klaus Jähn Januar 1985 - Mai 2001
Pastor Joachim Tröstler September 1985 - Oktober 2009
Pastorin Kirsten Möller-Barbek Januar 2000 - Januar 2003
Pastorin Christa Hunzinger Januar 2002 - September 2009
Pastorin Frauke Niejahr September 2002 - 2007
Pastor Christian Paul September 2009 - Dezember 2010
Pastor Martin Fischer Januar 2010  Oktober 2016
Pastorin Katharina Riemer z.A.               Februar 2011 - Februar 2014
Pastorin Dr. Wiebke Bähnk März 2014 - Juni 2014
Pastorin Susanne Reich Juli 2014 - Oktober 2016
Pastorin Ann-Kathrin Brenke Februar 2017 - März 2020
Pastorin Christina Hitscher-Kleszcz Seit Februar 2017
Pastor Eberhard von der Heyden
April 2017 - Sommer 2018
Pastorin Gwen Schwethelm
Seit Februar 2020

 

Chronik

Die späte Namensgebung

Die Simeongemeinde feierte 2011 das 50-jährige Jubiläum ihrer Kirche.
Die Weihe der Kirche am 3. Advent, dem 17. Dezember 1961, durch Bischof Halfmann wurde allerdings ohne einen Namen für die Kirche vollzogen. Was war geschehen?

Differenzen zur Namensgebung der Kirche gab es bereits lange vor der Kirchweihe zwischen der Gemeinde Stühm-Süd und Pastor Seeler von der Osterkirche. Vorschläge von Pastor Seeler, Pfingsten bzw. Advent als Namen zugrunde zu legen, fanden keine Zustimmung. Auch der Vorschlag von ihm, die Kirche „Heilig-Geist-Kirche“ zu nennen, wurde nicht angenommen. Trotzdem blieb Pastor Seeler bei seiner Vorstellung.

In den Geschenken der Osterkirche, die Probst Halfmann zur Kirchweihe überreichte, war im Deckel der Taufschale daher der Name „Heilig-Geist-Kirche“ eingraviert. Auch in der Widmung der Altaragende stand dieser Name. Der Propst hatte angenommen, dass der von Pastor Seeler genannte Name der endgültige sei und war erstaunt, dass dieser bei der Kirchweihe noch gar nicht festgelegt war.

Erst am 10. Januar 1963, also über ein Jahr nach der Einweihung, erhielt die Kirche Am Stühm auf einstimmigen Beschluss des Kirchenvorstandes den Namen „Simeonkirche“. Ein Namensgeber wurde in den Kirchenprotokollen nicht genannt.

Am 17. Februar 1963 wurde dann durch Propst Hübner die Namensgebung der Kirche in „Simeonkirche“ vorgenommen. Am gleichen Tag weihte er das zwischenzeitlich hergestellte Altarbild. Bis zur Namensgebung war auch die ursprüngliche Inschrift im Deckel der Taufschale durch den Gürtlermeister geglättet und der endgültigen Namen „Simeonkirche“ eingraviert worden.

Die Inschrift lautet: Zur Ehre Gottes der Simeonkirche / Von der Osterkirche gestiftet / Bramfeld Advent 1961.

Am Sonntag, den 17. Februar 2013 kann die Simeonkirche also auf die 50-jährige Namensgebung zurückblicken.