Einzug in Jerusalem

Einzug in Jerusalem

Fünf Tage vor dem Passafest machten wir uns auf nach Jerusalem.

Mit dem Passafest erinnert sich das jüdische Volk an den Auszug aus Ägypten. Nach Jerusalem kommen zu diesem Fest so viele Menschen, weil alle zum Tempel, dem heiligsten Ort des jüdischen Volkes wollen, um dort das Fest zu mitzuerleben.

Hunderte, nein tausende von Menschen pilgern jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem. Vielleich könnt ihr euch vorstellen, was da los war. Überall Menschen, soweit das Auge reichte.

Und wir mitten unter ihnen. Also, wir, das heißt, Jesus und seine Freunde und Freundinnen. Jesus hatte zwei von uns wenige Kilometer vor Jerusalem in ein Dorf geschickt und gesagt, sie würden dort einen Esel finden. Den sollten sie dann abbinden und zu ihm bringen. Klar, sie fanden den Esel und brachten ihn. Auf diesem Esel ritt Jesus dann nach Jerusalem. Das sah schon ein wenig komisch aus - noch überraschender war aber, dass die Menschen plötzlich anfingen Palmenblätter und Blumen vor Jesus auf den Weg zu legen und sie jubelten ihm zu und winkten. Alle waren ganz freudig und glücklich. Sie riefen: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.“ Sie breiteten auf dem Weg nun auch ihre Mäntel aus, so dass der Weg aussah wie ein Königsteppich. Ja, sie empfingen Jesus wie einen König! Ich war ganz erstaunt. Also klar, Jesus hatte viele Menschen geheilt und weitere Wunder getan im Umland, aber ich hätte nicht gedacht, dass sich seine Taten so schnell verbreiten – es war ein unglaubliches Erlebnis. So viel Freude und so viel Glück. Ein richtiges Fest! Es fühlte sich an wie nach Hause kommen! Jetzt würde alles gut werden, dachte ich. Die Menschen waren so freundlich und froh, Jesus zu sehen!

 

 

 

Meditation

Jesus wird wie ein König empfangen. Die Menschen sind sicher, dass Jesus ihr Leben verändern wird. Leichter soll es werden. Erfüllter. Alle ihre Wünschen und Erwartungen projizieren sie auf Jesus. Eine schwere Last für ihn.

 

Federleicht, so kann das Leben sein. Alles gelingt fast wie von selbst. Schwerelos bewegen wir uns durch den Alltag. Es ist wie Fliegen…

Wann haben Sie sich das letzte Mal federleicht gefühlt?

 

Den Erwartungen und Wünschen anderer, aber auch den eigenen, gerecht zu werden kann belastend sein. Der Weg wird beschwerlich und die Angst, andere zu enttäuschen ist groß.

Welche Lasten spüren Sie in diesen Tagen?

Welche Erwartungen haben Sie an sich und an andere?

 

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