Jesus wird gekreuzigt

Jesus wird gekreuzigt
Wir waren in der Nacht alle geflohen. Manche fanden tags drauf am Morgen wieder zusammen. Bald hörten wir, dass Jesus verurteilt worden war und dass er auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt werden sollte. Das machte uns große Angst. Wir fürchteten, dass man nun auch uns suchen würde. Also vermummten wir uns und schlichen in kleineren Gruppen hinaus zum Hügel.
Aus der Ferne beobachteten wir, wie sie Jesus ans Kreuz schlugen. Wir waren wie erstarrt. Wir alle warteten auf ein Wunder. Jesus hatte so viele Menschen geheilt und gerettet. Ich war mir sicher, dass er dort unmöglich sterben konnte. Plötzlich aber verdunkelte sich der Himmel. Wir hörten Jesus schreien und danach das laute Weinen und Jammern der Frauen unter dem Kreuz. Wir weinten und zerrissen uns die Kleider. Jesus war tot.

Meditation
Die Nägel bohren sich ins Fleisch. Jesus hängt zwischen Himmel und Erde. Die Nägel und Seile halten ihn. Die Arme ausgebreitet, umfassend, segnend. Die Hoffnung schreit verzweifelt nach Gott. Uns trifft dabei Jesu Blick - weich, zerbrechlich und noch immer liebevoll. Aus Liebe! Jesus setzt auf die Liebe, weil alles auf dem Spiel steht. Wir stehen auf dem Spiel! Jesus hält es zusammen: Himmel und Erde, Gott und Menschen, Liebe und Leid, Hoffnung und Verzweiflung, unsere Schuld und göttliche Barmherzigkeit. Er hält alles aus und alles zusammen, ganz allein, bis in den Tod.

Was hängt für Sie in diesen Tagen zwischen Himmel und Erde?
Was möchten Sie ans Kreuz geben? Welche Schuld, welchen Schmerz, welche Traurigkeit?

Zurück